Anna... Räumt wer den Planeten auf .......Beitrag zum Wettbewerb Textfunken 2025
Anna … Räumt wer den Planeten auf?
Geh bitte. Wenn ich
sagen würd, räumt wer das Kinderzimmer, die Küche oder das Wohnzimmer auf? – am
Schluss wär’s eh wieder ich.
Schon in der
Managementgrundausbildung lernt man:
Solche Sätze bringen
nix, weil sich letztlich niemand dafür zuständig fühlt.
Aber vielleicht
funktioniert’s diesmal anders. Wenn kein Mensch, keine Regierung und keine
Institution sich kümmern mag, dann fragen wir eben die KI. Wofür haben wir sie
denn?
Die könnte ja mal
länger nachdenken und dann Vorschläge machen, wie man den Planeten aufräumen
könnte.
Also frage ich - und
tatsächlich: Die KI denkt nach – lang, strukturiert, fast schon fleißiger als
ich in der Küche beim Kuchenbacken. Heraus kommt eine elendslange, allerdings
gut sortierte Liste mit Vorschlägen.
Unter Anderem - globale
Rahmenbedingungen schaffen, systemische Veränderungen ermöglichen, konkrete
Maßnahmen für Regierungen, Unternehmen, NGOs, Zivilgesellschaften und natürlich
auch für jede einzelne Person. Forschung und Wissenschaft sollen ebenfalls
ihren Beitrag leisten und außerdem müssten noch Prioritäten gesetzt werden.
Gescheite
Vorschläge hätte ich ja jetzt genug.
Aber während ich am Freitag in der Küche meinen Kuchen fürs Wochenende backe,
mich freue das ich das Haus ein paar Stunden für mich alleine habe bevor die
Hütte wieder voll ist, denke ich - Das wird wohl nix.
Es gibt keinen großen
Plan. Es wird keinen geben. Aber es gibt eine Notwendigkeit.
Denn Erkenntnis
allein verändert nichts – nur Taten verändern die Welt.
Und wer kann handeln?
Wir alle. Viele. Einzelne. Auch ich.
Also wieder ich – wie
im Haushalt.
Naja einen Vorteil
hat die Sache, ich kann für mich bestimmen, welche Taten. Denn auch die
kleinste Handlung verändert die Welt.
Aufräumen – darin hab
ich Übung.
Also, was kann ich
beitragen, um mein Gewissen zu beruhigen?
Die Welt, den
Planeten besser zu hinterlassen, als ich sie, ihn vorgefunden habe.
Na gut – zumindest
das kleine Stückchen, das mir gehört. Das Stück Erde, das ich bewirtschafte.
Das Wasser, das mir zur Verfügung steht. Die persönlichen Ressourcen, materiell
wie ideell.
Konkret heißt das:
- Einwegplastik vermeiden.
- Reparieren statt wegwerfen (das
delegiere ich meinem Mann).
- Kleidung und Schuhe vernünftig
kaufen.
- Lebensmittel managen: anbauen,
ernten, einkochen, einfrieren, verwerten, statt verschwenden.
- Regional und saisonal
einkaufen.
- Stromfresser meiden,
Solarenergie bewusst nutzen.
- Vorwiegend Wild und Geflügel
verarbeiten und genießen
- Leitungswasser trinken.
- Wege mit dem Rad erledigen, das
Elektroauto gezielt einsetzen.
- Müll sauber trennen.
Ja eh, das machen wir
alles seit Jahren. Und wenn ich in meiner Umgebung schaue, mit Freunden,
Familie, Nachbarn rede merke ich - Viele tun das. Alle bemühen sich,
verantwortungsbewusst zu handeln.
Aber Verantwortung
für ein so komplexes Thema wie das Aufräumen eines ganzen Planeten? Die kann
weder gebündelt noch vereinzelt werden. Sie lässt sich auch nicht einfach
aufoktroyieren. Verantwortung ist mehr als eine individuelle Pflicht – sie ist
ein soziales Konzept, eingebettet in Gemeinschaft und Ethik.
Damit ist klar:
Niemand wird je offiziell dafür benannt sein, den Planeten aufzuräumen. Es
bleibt bei Einzelinteressen. Kontinente, Länder, Regierungen, Organisationen,
Unternehmen, Familien – alle vertreten ihre eigenen.
Und am Ende? Wer
schert sich schon um den Planeten!
Es klingelt. Die
Kleine kommt nach Hause. Ich hole rasch den Kuchen aus dem Roh und dreh den
Ofen ab.
Das große Weltproblem
ist nicht gelöst – aber der Kuchen ist fertig.
Und vielleicht ist
genau das der Punkt - Ich kann den
Planeten nicht aufräumen, kann nicht mal erahnen was das bedeuten würde, aber
ich kann meinen Teil tun.
Immerhin hab ich
schon genug Übung – im Aufräumen.
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